Präzession eines Kreisels
Als
symmetrischen Kreisel bezeichnet man einen starren Körper, der um einen festen
Punkt O rotiert und eine dynamische Symmetrieachse (z’-Achse) besitzt, die
durch seinen Schwerpunkt geht. Fällt der Punkt O mit dem Schwerpunkt des
Kreisels zusammen, so ist der Kreisel kräftefrei im Gravitationsfeld.
Anderenfalls spricht man von einem schweren Kreisel. Wir betrachten einen
Kreisel unter dem Einfluß einer äußeren Kraft F, die am Aufpunkt A angreift.
Handelt es sich um die Schwerkraft, so ist der Punkt A identisch mit dem
Schwerpunkt des Kreisels. Der Kreisel rotiere um seine Symmetrieachse mit der
Frequenz w. Ist das Trägheitsmoment
bei Rotation um diese Achse Iz’=IS, so ist der Drehimpuls
Die
Kraft F erzeugt ein Drehmoment D, welches senkrecht auf L steht (in obiger Zeichnung
senkrecht auf der Zeichenebene). Dieses
Drehmoment erzeugt eine Drehimpulsänderung dLy senkrecht zu L:
Unter
dem Einfluss der Drehimpulsänderung dL erfolgt eine zusätzliche Rotation des
Kreisels um die z-Achse mit der Winkelgeschwindigkeit W. Diese Bewegung nennt man Präzession. Mit
erhält
man
bzw.
Damit folgt allgemein
Wir diskutieren die Beziehung zwischen Drehimpuls, Drehmoment und Präzessionsfrequenz am Beispiel der Präzessionsbewegung eines Rades:
Das
mit der Frequenz w um seine Symmetrieachse
rotierende Rad ist auf der Achse außerhalb seines Schwerpunktes unterstützt.
Das durch das Eigengewicht mg erzeugte Drehmoment
führt zu einer Präzession mit der Frequenz W um die z-Achse. Wegen
sowie
und folgt für den Betrag von W: