Physik
exakte
Naturwissenschaft ® messende Wissenschaft
Ausgangspunkt:
Fragestellung über Zusammenhang beobachtbarer Größen (Observable)
Experiment: |
Quantifizierung des Zusammenhanges zwischen Observablen (Induktion) |
Theorie : |
Ableitung
des Zusammenhanges aus physikalischen Grundprinzipien (Kausalität, Symmetrien, Minimalprinzipien)
und mathematische Abstraktion (Deduktion) |
Synthese: |
Modellbildung |
Überprüfung: |
Voraussagen
aus dem Modell - Kriterium der Wahrheit ist das Experiment |
Thomson-Modell: |
Entdeckung
des Elektrons: Modell:
Elektron schwinggt in positiv geladener Kugel (klassische
Mechanik ergibt keine Übereinstimmung zwischen berechneten Schwingungsfrequenzen
und gemessenen strahlenden Übergängen) |
Rutherford-Modell: |
Entdeckung
des positiven Atomkerns durch Streuexperimente Modell:
Positiver Kern, negative Hülle klassische
Elektrodynamik versagt ; keine Bahnstabilität) |
Bohr-Modell: |
Entdeckung
des Wirkungsquantums Modell: Bohr’sche Postulate (Erstmals
Übereinstimmung zwischen gemessenen und berechneten Werten für die Energien
strahlender Übergänge, versagt jedoch bei komplizierteren Atomen) |
Schrödinger-Modell: |
Elektronenbeugung
; Welle – Teilchen Dualismus Wellenmechanisches
Modell durch Anwendung der Quantenmechanik erlaubt sehr gute Übereinstimmung
zwischen Experiment und Theorie (versagt
bei Erklärung der Feinstruktur) |
Feynmann-Modell: |
Aufstellung
der Quantenelektrodynamik (Quantenfeldtheorie) bisher
exakteste Beschreibung |
Für
jede physikalische
Größe (Observable) A muss eine Maßeinheit [A] festgelegt sein.
- Der numerische Wert a einer physikalischen Größe A ist gleich dem
Verhältnis
a = A/[A]
- Eine physikalische Größe (z. B. der Druck) hängt nicht von der Wahl
der Maßeinheiten ab, d.h. , vergrößert
man die Maßeinheit auf das n-fache, so nimmt der Wert der betrachteten Größe um
den Faktor 1/n ab.
Man
unterscheidet natürliche und willkürliche Einheiten.
Willkürliche
Einheiten werden durch Normale festgelegt,
Beispiel:
natürliche
Längeneinheit: Abstand zweier Atome
willkürliche
Längeneinheit: Das Urmeter, Schneiderbandmaß
Vorteil
natürlicher Einheiten: Hohe Reproduzierbarkeit
Nachteil: Hoher Aufwand zu ihrer Darstellung
Eine
Maßeinheit kann mit einem Vorsatz versehen werden, welcher einer Multiplikation
des numerischen Wertes a mit einer
bestimmten Zehnerpotenz entspricht. In der folgenden Tabelle sind erlaubte Vorsätze
und der Exponent der Zehnerpotenz aufgeführt:
Symbol |
Vorsilbe |
Exponent |
f |
femto |
-15 |
p |
pico |
-12 |
n |
nano |
-9 |
µ |
mikro |
-6 |
m |
milli |
-3 |
c |
centi |
-2 |
k |
kilo |
+3 |
M |
Mega |
+6 |
G |
Giga |
+9 |
T |
Tera |
+12 |
P |
Peta |
+15 |
Als
Grundeinheiten
oder primäre Einheiten eines Maßsystems bezeichnet man die unabhängig
festgelegten Maßeinheiten von mehreren ( willkürlich gewählten) unabhängigen
physikalischen Größen.
Das
internationale
System (SI) benutzt die Grundgrößen Länge, Zeit, Masse, Temperatur,
elektrischer Strom, Lichtstärke und Substanzmenge mit den Einheiten Meter (m), Sekunde (s),
Kilogramm (kg) , Kelvin (K), Ampere (A), Candela (cd) und Mol (mol).
Die
abgeleiteten
oder sekundären
Maßeinheiten werden auf Grund physikalischer Gesetzmäßigkeiten durch
die Grundeinheiten definiert, z.B. Kraft (N) oder Energie (Ws).
Abgeleitete
Größen erhalten eine Dimension, d.h. eine algebraische Kombination der
Grundgrößen, die ihrer Definition entspricht.
Größengleichung: |
F = m*a [F] = kgm/s2 |
Maßeinheit: |
Newton – N (im SI) oder dyn (im
cgs) |
Dimension: |
[ LMT-2] |
Physikalische
Formeln müssen auf beiden Seiten in ihren Dimensionen übereinstimmen.
Verschwinden
alle Einheiten nach dem Kürzen, liegt eine dimensionslose Größe vor.
Das Meter
historisch: Der 10 000 000ste Teil des Erdquadranten
ab 1799: Ein Platin-Iridium-Stab
ab 1960: Das 1650763,73fache der Vakuumwellenlänge,
die das Nuklid 86Kr beim
Übergang 5d5®2p10 aussendet
(Höhere Definiertheit und Reproduzierbarkeit ; l=606,78.....nm)
seit 1983: Definition ist zurückgeführt auf Zeitmessung
und Vakuumlichtgeschwindigkeit
Ein Meter ist die Strecke, die das Licht im Vakuum
in 1/299792458s zurücklegt.
Messung
großer Entfernungen: Laufzeitmessungen
Messung
kleiner Abstände:
interferometrisch
dazwischen: sekundäre
Normale (Endmaße)
historisch: Die
Sonnensekunde
seit 1964: Die Zeit
für 9 192 631 770 Schwingungen eines
Überganges in 133Cs.
(Zählung von Impulsen im 9GHz-Bereich mit
Atomuhren)
Radiant
1rad = 360°/2p = 57,295°
Bogenmaß: Verhältnis der Kreisbogenlänge zum Radius: 2p j /360°
Messen einer physikalischen
Größe
erfolgt
direkt
durch Vergleich mit einem zuvor definierten Maßstab oder indirekt
über eine wohlbekannte Beziehung unter Verwendung einer oder mehrerer einfacher
zugänglicher Größen.
Jede
gemessene Größe enthält unvermeidbar einen Messfehler. Deshalb werden nur die signifikanten
Stellen einer physikalischen Größe angegeben.
In
der numerischen Darstellung einer physikalischen Größe ist die letzte Stelle
signifikant, d.h. die nächste Stelle ist um ± eine halbe Stelle ungewiss.
ACHTUNG: Auch angegebene Nullen
sind signifikant!
Beispiel:
Die Angabe x = 2,0 m bedeutet: 1,95 m £ x £ 2,05 m
Messfehler (Klassifizierung)
xi
- Messwert <x> -
tatsächlicher (wahrer) Wert
absoluter
Fehler: Dx = xi
- <x>
relativer
Fehler: Dx/ xi
Entsprechend
ihrer Ursache unterscheidet man:
grobe Fehler : |
sind
durch ‘sauberes’ Experimentieren auszuschließen |
konstante Fehler : |
können
durch Differenzmessung ausgeschlossen werden |
systematische Fehler: |
sind ihre Ursachen bekannt, können sie durch Korrekturrechnung ‘herausgerechnet’ werden. Es bleibt ein systematischer Restfehler bestehen, der - bedingt durch die Genauigkeit der Messinstrumente - in den Gesamtfehler eingeht. |
zufällige Fehler: |
sind statistische Fehler und können durch eine hohe Zahl von wiederholten Messungen minimiert werden. Der wahrscheinlichste Wert ergibt sich aus dem arithmetischen Mittelwert <x> einer n-fach gemessenen Größe. Die mittlere quadratische Abweichung vom Mittelwert ist durch die Standardabweichung s gegeben: |
x = <x> ± s