Reibung
Innere
Reibung oder Viskosität:
Unter
Viskosität versteht man das Auftreten von Tangentialkräften, die einer Verschiebung
von Teilchen einer Flüssigkeit oder eines Gases relativ zueinander
entgegenwirken.
Äußere
Reibung:
Als
äußere Reibung bezeichnet man eine Wechselwirkung zwischen Körpern, die an der
Berührungsfläche (bzw. an den Stellen der Berührung) auftritt und einer
gegenseitigen Verschiebung entgegenwirkt.
Gegenstand
der folgenden Betrachtungen ist die äußere Reibung.
Haftreibung:
Haftreibung
tritt zwischen relativ zueinander unbewegten Körpern auf. Soll ein Körper
relativ zu einem anderen verschoben werden, muss eine Schwellkraft aufgewendet werden:
Das
Coulombsche Gesetz beschreibt den Zusammenhang zwischen
der
Schwellkraft , der Normalkraft und dem
Haftreibungskoeffizienten µH sowie
der angreifenden Tangentialkraft :
·
Falls
, so gilt nach dem Prinzip actio = reactio:
·
Falls
, so errechnet sich die Haftreibungskraft nach dem
Coulombschen Gesetz. Dieses Gesetz ist insofern wichtig, als es gestattet, die maximal
mögliche Haftreibungskraft auszurechnen.
·
Falls
, so wird sich der Körper bewegen. In diesem Fall treten
andere Reibungsphänomene auf, z.B. Gleitreibung oder Rollreibung.
Der
Betrag der maximalen Haftreibungskraft hängt von der Normalkraft (häufig, jedoch nicht
generell mit dem Gewicht G identisch) und von den Eigenschaften der sich berührenden
Flächen ab – ausgedrückt durch µH. Der Haftreibungskoeffizient ist
bestimmt von der Rauhigkeit der Oberflächen, den Wechselwirkungskräften
zwischen den Oberflächenatomen (insbesondere bei sehr glatten Flächen) sowie
von den Eigenschaften des Mediums zwischen den Flächen (etwa Luft, Wasser oder
Öl).
Die
Richtung der Haftreibungskraft ist der Richtung der angreifenden Kraft
entgegengesetzt:
Die letzte Formel beinhaltet sowohl Betrag als auch Richtung der maximalen Haftreibungskraft.
Im Experiment wird der Neigungswinkel solange vergrößert, bis die Hangabtriebskraft (Tangentialkraft) gleich der maximalen Haftreibungskraft ist. Es gelten folgende Beziehungen:
Beginnt
der Körper zu rutschen, so gilt gerade Gleichheit zwischen den Beträgen von
Hangabtriebskraft und Haftreibungskraft:
, also
Gleitreibung:
Für die Gleitreibung gilt ein zur Haftreibung analoges Gesetz:
Für die Gleitreibung gilt ein zur Haftreibung analoges Gesetz:
Die Richtung der Gleitreibungskraft hängt vom
Bewegungszustand des Körpers ab. Sie ist der momentanen
Geschwindigkeitsrichtung entgegengerichtet, hängt jedoch bei niedrigen
Geschwindigkeiten nicht vom Geschwindigkeitsbetrag ab. Für hohe
Geschwindigkeiten gilt dieses Gesetz jedoch nicht mehr. Die Reibungskraft wird
dann abhängig vom Betrag der Geschwindigkeit. Der Betrag des Gleitreibungskoeffizienten
µG ist kleiner, als der Betrag des Haftreibungskoeffizienten µH.
Der
Gleitreibungskoeffizient kann experimentell z.B. aus dem Gleitweg s eines sich
mit der Anfangsgeschwindigkeit v0 bewegenden Körpers bestimmt
werden:
Da
die Beschleunigung beim Wirken der Gleitreibung konstant ist, gelten
folgende Beziehungen:
Daraus ergibt sich ein Bremsweg von: