Der schräge Wurf
Wir setzen im folgenden voraus, dass ein Körper
unter dem Winkel j zur Horizontalen mit der
Geschwindigkeit v0 aus der Anfangshöhe h geworfen wird. Es sollen
keine Reibungseffekte berücksichtigt werden. Außer der Gravitationskraft sollen
keine weiteren Kräfte auf den Körper einwirken (etwa Windkraft o.ä.). In diesem
Fall kann das Problem zweidimensional behandelt werden, indem wir die Bewegung
in der x-y-Ebene stattfinden lassen. Die horizontale Richtung sei (d.h. entspricht der
x-Achse), die vertikale Richtung (y-Achse). Damit
lauten die Anfangsbedingungen folgendermaßen:
Der Körper befindet sich unter der Einwirkung der vertikalen Gravitationskraft. Die Beschleunigung sei räumlich und zeitlich konstant:
Die
Vektorgleichung zerlegt man in Komponenten und integriert die Gleichung für die
x- und y-Komponente getrennt. Man erhält:
Die
Abhängigkeit des Ortes von der Zeit ergibt sich durch Integration von
Dies
führt auf folgende Komponentendarstellung für den Ort:
In
den folgenden beiden Abbildungen sind die Funktionen x(t) und vx(t)
sowie y(t) zusammen mit vy(t) grafisch dargestellt. Die Kurven
wurden für eine Abwurfhöhe von 2m, eine Anfangsgeschwindigkeit von 20m/s und
einen Abwurfwinkel von 60° berechnet (x0 = 0). Es könnte sich um die
Flugbahn eines Sektkorkens handeln.
Tangentialgeschwindigkeit---- aufgetragen.
Aus
den beiden Grafiken geht hervor, dass sich der geworfene Körper in horizontaler
Richtung geradlinig gleichförmig und in vertikaler Richtung gleichmäßig
beschleunigt bewegt. Das Bahnmaximum
wird unter der Bedingung vy
= 0 erreicht. Aus dieser Bedingung ergibt sich für die Flugzeit bis zum
Erreichen des Maximum
Durch
Einsetzen in die Beziehung y(tm) = ymax erhält man die
maximale Flughöhe zu
Für das angeführte Beispiel sind das tm =
Ö3 s
und ymax = 17 m (vergleiche Grafik). Die
Tangentialgeschwindigkeit im Scheitelpunkt muss gleich der
Horizontalgeschwindigkeit von vmax = vx = 10 m/s sein.
Die Flugbahn (Trajektorie) ist der Zusammenhang y(x). Man
erhält ihn aus den Gleichungen für y(t) und x(t), indem man t eliminiert. In
der folgenden Grafik ist die Flugparabel y(x) sowie die Tangential- und
Vertikalgeschwindigkeit als Funktion von x dargestellt:
Die
Bahngleichung lautet für x0 = 0:
Mittels
dieser Gleichung kann die Wurfweite
aus der Bedingung y = 0
berechnet werden. Man erhält
Im oberen Beispiel erhält man eine Flugweite von etwa 36m. Mittels der letzten Gleichung kann man die Frage beantworten, unter welchem Winkel man einen Körper abwerfen muss, damit die Flugweite maximal wird. Dazu muss die Extremwertaufgabe
gelöst werden. Für den
vereinfachten Fall h = 0 erhält man aus der Gleichung sinj = cosj den Winkel jmax = 45°. In der folgenden
Grafik ist die Reichweite (y = 0) für unser Beispiel aufgetragen:
Für
45° erhält man xm = 41,9 m, für 60° xm = 35,8m. Im Falle
eines waagerechten Wurfes fliegt der Körper lediglich 12,6m.