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Klassisches Bild, wechselwirkende Teilchen. Clusterentwicklung als
Ausgangspunkt für die Näherungsverfahren (MAYER,1937)
Modell: Einatomiges klassisches Gas, symmetrische Paarwechselwirkung
zwischen den Teilchen:
. Die Hamilton-Funktion des System lautet
Zustandssumme:
mit
Für das ideale Gas () sind alle Exponentialfunktionen
und
, so dass
wie bereits diskutiert. Um die Abweichungen vom idealen Gas zu erfassen,
ist es zweckmässig die Funktionen
einzuführen (Mayer-Funktionen). Die Funktion ist klein wenn klein oder
groß ist, und ist somit eine brauchbare Größe für eine
Hochtemperaturentwicklung. Es ergibt sich
so dass zerfällt in eine Summe verschiedener Integrale vom Typ
Diese Integrale lassen sich graphisch darstellen.
Das ist z.B. die Darstellung eines Integrals
(hier , die Kreise notieren die Teilchen, die Linien die
berücksichtigten
Wechselwirkungen, d.h. die -Funktionen). Dieses Integral kann in ein
Produkt unabhängiger Integrale faktorisiert werden:
oder graphisch:
Die durch Linien (Wechselwirkung) verbundenen Teile dieser graphischen
Darstellung bezeichnet man als Cluster. Die Cluster-Darstellung vereinfacht die
Auswertung der Integrale, da die Cluster gleicher Struktur den gleichen
(multiplikativen) Beitrag zu allen Integralen liefern:
Alle Einteilchenbeiträge sind
Die Beiträge der Paare sind
u.s.w.
Sei die Anzahl der Teilchen eines Clusters. Man definiert das
Cluster-Integral
Z.B. für sind es 4 Cluster. Die Werte sind dimensionslos
und (im Grenzfall
) volumenunabhängig. Beispiele:
( unterscheidet sich von Null nur in einem kleinem Bereich; Übergang zu der Relativkoordinaten und Koordinaten des
Massenschwerpunktes).
(der Übergang von der ersten zur zweiten Zeile entspricht der Einführung der Relativkoordinaten). Die zwei Summanden in der dritten
Zeile entsprechen den sog. irreduziblen Beiträgen.
Das Konfigurationsintegral für ein -Teilchensystem besteht aus
verschiedenen Kombinationen von Clusterintegralen. Nehmen wir an, das
Integral aus 1-Cluster, 2-Cluster,
3-Cluster, u.s.w besteht, so dass
. Sei
eine solche Zerlegung. Anzahl der Realisierungen einer solchen Zerlegung ist
(um das zu sehen, teilen wir zuerst das System in
''Boxen''
auf. Insgesamt
gibt es Plazierungen unterscheidbarer Moleküle. Innerhalb einer
Box gibt es Permutationen, für alle -Boxen also
; die Boxen gleicher Größe sind nicht unterscheidbar,
daher gibt es noch Permutationen). Der Gesamtausdruck für
ist also
Die gesamte Zustandssumme ist
mit der Nebenbedingung
. Die Nebenbedingung ist sehr
störend, kann aber durch einen Übergang zu einem großkanonischen
Ensemble vermieden werden. Die großkanonische Zustandssumme
mit
Mit
folgt:
Die Summation in der 1. Zeile ist eingeschränkt durch die Nebenbedingung
, die Summation in der 2. Zeile ist hingegen frei!
Der letzte Ausdruck kann weiter umgeformt werden:
Damit ist (da
):
|
(12) |
Für die mittlere Teilchenzahl
gilt:
Somit
|
(13) |
Die Zustandsgleichung ergibt sich durch das Eliminieren der Fugazität aus Gl.(12) und (13). Daraus folgt die
Virialenwicklung
Die Koeffizienten der Entwicklung nach Potenzen von sind die
Virialkoeffizienten
(die Virialkoeffizienten haben die Dimension der Potenzen des Volumens).
Die Koeffizienten können durch ausgedruckt werden:
so dass der 2. Virialkoeffizient ist
|
(15) |
Für ein Gas harter Kugeln vom Radius gilt
und
Bemerkung: Die Gl.(14) kann auf folgendem Wege
hergeleitet werden: Führen wir ein
Betrachten wir dann die Reihenentwicklung von nach Potenzen von
:
. Aus Gl.(13) dann folgt:
Durch Vergleich der Koeffizienten erhalten wir:
,
,
. Die Koeffizienten der
Entwicklung von
sind
dann durch Gl.(14) gegeben.
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Prof. Igor Sokolov
2004-07-01