Das Trägheitsmoment
Ein Körper rotiert um eine Achse A. Welche Bewegungsenergie hat er gespeichert?

Wir
zerlegen den Körper in Massenelemente
. Jedes Massenelement, das im Abstand
um die Achse A mit
der Winkelgeschwindigkeit w rotiert, hat die Energie

Aufsummation
aller Beiträge ergibt die Rotationsenergie

Im Falle kontinuierlicher Massenverteilungen geht man von der Summe zum Integral über:

Das
Integral

bezeichnet
man als Massenträgheitsmoment
eines Körpers bezüglich seiner Rotationsachse A. Damit kann die
Rotationsenergie ausgedrückt werden als

Die Berechnung eines beliebigen Trägheitsmomentes kann mit Hilfe des Steiner’schen Satzes auf die Berechnung des Trägheitsmomentes bezüglich einer Achse durch den Schwerpunkt zurückgeführt werden:
Das
Trägheitsmoment eines Körpers bei Rotation um eine beliebige Achse B ist gleich
dem Trägheitsmoment des Körpers bei Rotation um eine zu B parallele Achse, die
durch den Schwerpunkt verläuft, zuzüglich des Trägheitsmomentes der im
Schwerpunkt vereinigten Masse bei Rotation um B.
Es sei
das Trägheitsmoment
bei Rotation um eine Achse durch den Schwerpunkt. Weiterhin sei a der Abstand
zwischen der Achse B und der Achse durch den Schwerpunkt und R = rB
= r+a. Dann gilt:


Für diskrete Massenverteilungen (insbesondere Punktmassenverteilungen) muss summiert werden:

Beispiel: Trägheitsmoment eines zweiatomigen Moleküls bei Rotation um eine Achse durch den Schwerpunkt

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Durch
Erweitern mit dem Faktor ( m1 + m2 ) formt man den
Ausdruck um in

Hierin
bedeuten µ die reduzierte
Masse und R = r1 + r2 den Abstand der Atome im Molekül.