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Beispiel 1: Das Tunnel-Effekt

Betrachten wir ein folgendes Beispiel der Streuzustände im entarteten kontinuierlichen Spektrum: Das Potential $U(x)$ entspricht einem Potentialwall von der Höhe $U_{0}$ und der Breite $L$.

\begin{figure}\begin{center}\epsfxsize = 4in
\epsffile{Tunnel.eps}
\end{center}\end{figure}
Betrachten wir nun ein Teilchen, das mit einer vorgegebenen Energie $E$ (und damit Impuls $p$ und Wellenzahl $-k<0$, $\left\vert k\right\vert =%
\sqrt{2mE/\hbar ^{2}}$) von rechts aus dem Unendlichen kommt. Die spiegelsymmetrische Situation (von links aufkommende Teilchen) ist auch möglich; das enspricht der zweifachen Entartung der Zustände.

Die hier betrachtete Situation entspricht einem Wellenpaket mit den Wellenzahlen, die scharf um $-k$ lokalisiert sind; im Koordinatenraum muss so ein Paket sehr breit sein. Wesentlich ist, dass diese Breite größer ist als $L$. Praktisch haben wir hier mit eine ebene Welle zu tun. Damit wird die physikalische Situation auf die Betrachtung der Eigenzustände der Schrödinger-Gl. reduziert. Das Bild der Wellenpakete braucht man nur für die Interpretation der Resultate.

Die entsprechende ebene Welle von der Amplitude $A$ kann das Potential durchdringen und / oder reflektiert werden. Die reflektierte Welle hat ausserhalb des Walls den Wellenvektor $k$ von dem gleichen Betrag wie die anfallende Welle, und die Amplitude $rA$; die durchgegangene Welle auf der anderen Seite des Walls hat die Amplitude $tA$. In die Sprache der Wellenpakete übersetzt, sagt das, dass der reflektierte Teil des Pakets (von praktisch gleicher räumlicher Ausdehnung) hat die Amplitude im Maximum $rA$, das durchgegangene Paket auf der anderen Seite des Walls hat die Amplitude im Maximum $tA$. Die Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen rechts (links) von dem Wall zu finden ist proportional zu $\left\vert r\right\vert ^{2}$ bzw. $\left\vert t\right\vert ^{2}$, siehe Bild.

\begin{figure}\begin{center}\epsfxsize = 5in
\epsffile{RefTrans.eps}
\end{center}\end{figure}

Hier unterscheidet man 2 Fälle:


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Prof. Igor Sokolov 2005-02-14