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Wir wissen bereits, dass für ein System von Bosonen und
deswegen .
Mit
divergiert der Summand für wenn
. Der muß dann bei der Übergang zur Kontinuum getrennt
berücksichtigt werden, da es sonst das Gewicht (wegen )
bekommt; mit allen anderen Glieder können wir wie gewohnt umgehen.
Das erste Glied ist die mittlere Teilchenzahl im Grundzustand
(neues Glied!). Für ist vernachlässigbar,
divergiert aber wenn
).
Es gilt:
(um das zu sehen merkt man dass
, mit
und dass ).
Es ist wichtig, dass die Funktionen
und
stetig in 1 sind:
und
.
Die Funktionen
und
sind monoton
wachsend im Intervall
.
Maximaler Wert von
ist
Bei
vorgegebenem Wert von gibt es eine Grenztemperatur
so dass für und für
(bei der
konstante Dichte )
und für
Dieser Effekt wird als Bose-Einstein-Kondensation bezeichnet.
Die Energie im Grundzustand ist null, so dass
was im kontinuierlichen Fall liefert
Der Druck lautet
Damit ist der Druck für nur noch von der Temperatur und nicht
von dem Volumen abhängig: Die Volumenänderung bei konstanter ändert nur die Anzahl der Bosonen im Grundzustand (die, mit , nicht zum Druck beitragen können). Für hängt der
Druck von ab, da implizit von abhängig ist.
Die Bose-Einstein-Kondensation ist mit einer cusp-artigen Singularität
der spezifische Wärme verbunden: Die spezifische Wärme ist
kontinuierlich, ihre Ableitung nach erleidet einen Sprung.
Die spezifische Wärme in der Tieftemperaturphase () ist:
Die Entropie lautet:
Für
haben wir
, was im
Einklang mit dem 3. Hauptsatz ist.
Bemerkung: Die Bose-Einstein-Kondensation (BEK) verdünnter
Gase (Alkali-Atome) wurde experimentell beobachtet: Nobelpreis 2001 für Eric Cornell, Wolfgang Ketterle und Carl Wiemann (Physics Today 54
(12), Dec. 2001 p.14). Die Suprafluidität des HeII ist ein
komplexeres Phänomen, da es in einem stark wechselwirkenden System (Flüssigkeit) stattfindet: Der -Übergang findet bei K
statt, ohne Berücksichtigung der WW wäre K. Die
Suprafluidität des He ist durch einfache BEK unerklärlich.
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Prof. Igor Sokolov
2004-07-01