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Die Molekularfeldnäherung

(am Beispiel des Ising-Modells).

Die Energie (''Hamilton-Funktion'') lautet

\begin{displaymath}
H=-h\sum_{i}\sigma _{i}-J\sum_{nn}\sigma _{i}\sigma _{j}
\end{displaymath}

Idee: Wenigstens bei einem großen Zahl der Nachbarn kann man annehmen, dass

\begin{displaymath}
\sum_{nn}\sigma _{i}\sigma _{j}\approx C\sigma _{i}\left\langle \sigma
_{j}\right\rangle
\end{displaymath}

mit $C$ - Koordinationszahl (Anzahl der Nachbarn). Aus der Annahme von Selbstkonsistenz $\left\langle \sigma _{j}\right\rangle =\left\langle \sigma
_{i}\right\rangle =\left\langle \sigma \right\rangle $ ( $\left\langle \sigma
\right\rangle $ ist der Mittelwert des Spins im ganzen System). Dadurch bekommt man als effektive Hamilton-Funktion

\begin{displaymath}
H_{MF}=-h-JC\left\langle \sigma \right\rangle \sum_{i}\sigma
_{i}=-h_{eff}\sum_{i}\sigma _{i}
\end{displaymath}

mit
\begin{displaymath}
h_{eff}=h+JC\left\langle \sigma \right\rangle
\end{displaymath} (21)

dem Molekularfeld (mean field). Die Zustandssumme in solcher Näherung ist:

\begin{displaymath}
Z_{MF}=2\cosh \left( \frac{h_{eff}}{kT}\right) ,
\end{displaymath}

und

\begin{displaymath}
\left\langle \sigma \right\rangle =\frac{\sum_{i,\sigma _{i}...
...f}\sigma _{i}/kT}}{Z}=\tanh \left( \frac{h_{eff}}{kT}\right) ,
\end{displaymath}

wie in dem Fall der nichtwechselwirkender Spins. Aus der Gl.(21) folgt dann die Selbstkonsistenzbedingung

\begin{displaymath}
\left\langle \sigma \right\rangle =\tanh \left( \frac{h+JC\left\langle
\sigma \right\rangle }{kT}\right) .
\end{displaymath}

$\bullet $ Verhalten für $h=0$. Einführen $x=JC\left\langle \sigma
\right\rangle /kT$. Die Selbstkonsistenzgl. liest sich:

\begin{displaymath}
\frac{kT}{JC}x=\tanh x.
\end{displaymath}

\scalebox{0.60}{\includegraphics{MF.eps}}

Bei hohen Temperaturen existiert nur eine Lösung, $x=0$, d.h. $%
\left\langle \sigma \right\rangle =0$. Für niedrige Temperaturen: 3 Lösungen, $x=0$ und $x=\pm x_{0}$, d.h. $\left\langle \sigma
\right\rangle =\pm \frac{kT}{JC}x_{0}$: Es entsteht eine spontane Magnetisierung in Abwesenheit des Feldes, ein Zeichen des ferromagnetischen Verhaltens. Der Übergang zwischen 2 Regime findet bei kritischer Temperatur $T_{c}$ statt, wenn die Gerade $y=\frac{kT}{JC}x$ tangential zu $\tanh x
$ ist. $\Rightarrow $ $kT_{c}/JC=1$

\begin{displaymath}
T_{c}=\frac{JC}{k}.
\end{displaymath}

so dass

\begin{displaymath}
x=\frac{JC}{kT} \left \langle \sigma \right \rangle \equiv \frac{T_c}{T}
\left \langle \sigma \right \rangle.
\end{displaymath}


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Prof. Igor Sokolov 2004-07-01