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Universalitätshypothese

GRIFFITHS, 1970. Die kritische Exponenten sind universal, d.h. sie hängen nur von den folgenden Eigenscheften des System ab: Für die Wechselwirkungspotentiale $u(r) \propto r^{-(d+2+x)}$ (z.B. in einem Gas) mit $d \leq 4$ unterscheidet man die folgende Situationen:

$\bullet $ $x>0$ - kurzreichweitige Wechselwirkung

$\bullet $ $x<d/2 - 2$ - sehr reichweitige Wechselwirkung (in diesem Fall liefert die MF-Theorie die richtige Werte der kritischen Exponenten)

$\bullet $ $d/2 -2 < x < 0$ - nichtuniversaler Bereich der mittelreichweitigen WW: Kritische Exponenten sind von $x$ explizit abhängig.

Aus der Thermodynamik kennen wir die folgende Ungleichungen für die kritische exponenten

\begin{displaymath}
\begin{array}{lll}
\par
\left. {\begin{array}{lll}
(1) & \al...
...}} \right\} & \mbox{TD Stabilit\uml at + FDT} & \\
\end{array}\end{displaymath}

Für exakt lösbare Modelle (Ising und andere) und die meisten experimentellen Daten (innerhalb der Fehlergrenzen) liegen diese Ungleichungen stets als Identitäten vor. Die Exponenten an beiden Seiten des Übergangs ($\alpha$ und $\alpha'$, $\gamma$ und $\gamma'$ usw.) sind stets gleich.

Interessant: Für das MF-Resultat des Ising-Modell (sog. klassische Exponenten) sind die Gl.(1)-(5) erfüllt. Unter der Annahme, das die Gl.(6) und (7) die räumliche Dimension eines MF-systems definieren, bekommen wir: Aus (6) bekommt man $d=(2-\alpha)/\nu=2/(1/2)=4$, aus (7) $d=(2-\eta)(\delta+1)/(\delta-1)=2 \cdot 4 / 2 =4$. $d=4$ ist die obere kritische Dimension für das Ising-Modell.


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Prof. Igor Sokolov 2004-07-01