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Alles, was schwingt, kann mehr oder weniger durch eine harmonischen
Oszillation angenähert werden!
mit
, -Federkonstante. Bemerkung: da
für
, besitzt das Operator nur
diskretes Spektrum.
SGl:
Variablenwechsel: Dimensionslose Koordinate und Energie :
|
(12) |
Da für
, ist für grosse
. Daher sucht man die Lsg. in der Form:
Einstellen in Eq.(12) ergibt für :
Damit die Lsg. von (12) überall endlich bleibt, muss nicht
besonders schnell wachsend sein (z.B. ein Polynom). Solche Ls'gen existieren
tatsächlich für
mit :
, - ein HERMITE-Polynom:
Die Hermite-Polynome genügen folgenden Rekursionsbeziehungen:
ist eine Normierungskonstante:
Daher:
(
- die Nullpunktenergie).
Wie kommt man auf die Lösungen? Suchen wir nach einer Lösung der Gl.(5.7) in Form einer Potenzreihe:
(da die Lösungen der Ausgangsgleichung eine wohldefinierte Parität
haben müßen, bestehen die Reihen ausschlisslich aus geraden oder aus
ungeraden Potenzen von ). Einstellen in der Gl.(5.7) und sammeln der
Koeffizienten vor den gleichen Potenzen von ergibt:
Da eine freie Variable ist, soll der Ausdruck für jedes
Glied verschwinden. Daraus resultiert eine Rekursionsformel:
|
(13) |
Die erlaubt das Ausdrucken von allen Koeffizienten durch für die gerade und durch für die ungerade Lösungen.
Ist ein der Koeffizienten so verschwinden auch alle folgende
Koeffizienten: Die Reihe bricht ab.
Wenn die Reihe nicht abbricht, dann haben wir für große
d.h.
. Das entspricht für große der Reihenentwicklung von
mit
für die geraden Zustände oder der
Reihenentwicklung von für die ungeraden Zustände
(gleichermassen). Das heißt, dass wenn die Reihe nicht abbricht, divergiert
die Wellenfunktion
für
. Die Reihe muss also abbrechen. Das ist nur dann
möglich, wenn
wohin unsere Energiebedingung folgt. Die Hermite-Polynome folgen aus unserer
Rekursionsformel Eq.(13) und der
Normierungsbedingung für die gesamte Wellenfunktion.
Mathematischer Einschub: Die Orthogonalpolynome
Das System der Polynome
|
(14) |
wird als eine Familie der Ortogonalpolynome auf
bezeichnet, wenn sie der (gewichteten) Orthogonalitätsbeziehung
für eine Gewichtung und genügen. Der obere Index in
Gl. (*) bezeichnet das Glied der Familie, der untere Index entspricht der
Potenz von . Die Normierung ist durch eine Zusatzbeziehung gegeben
Solche Polynome genügen einer Rekursionsbeziehung
mit
Alle solche Polynome folgen aus der RODRIGUES-Formul
wobei das Polynom unabhängig von ist (das gewährleistet
die Orthogonalität, Gl.(*)), und genügt einer Differenzialgleichung
wobei die Polynome und nicht von abhängen. Die
Hermite-Polynome sind eine Familie mit und
, die Gewichtung
, und
. Für solche Polynome gilt
und Alle
Eigenschaften der Orthogonalpolynome finden ihre Entsprechung in Eigenschaften
der Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren.
Aus der Rekursionsbedingungen für die Hermite-Polynome folgt:
|
(15) |
und
und somit
|
(16) |
Aus der (15) und (16) folgen nützliche Beziehungen:
Die entsprechende Operatoren
und
werden das Vernichtungs- und Erzeugungsoperator genannt. In
Ausgangsvariablen des Problems sind
und
Aus dem Kommutator
bekommt man
(die Operatoren und sind dimensionslos). Da gilt
und
bekommt unser Hamiltonian
die Gestalt
Die Kombiantion
wird als Besetzungszahloperator bezeichet.
Die Wellenfunktion des -ten Zustandes kan man durch wiederhohlte
Anwendung des Operators auf
bestimmen:
Durch wiederholte Anwendung von (17) bekommt man die Gleichungen
aus denen ebenfalls
folgt. Für
die Eigenfunktion gilt dann
woraus man sofort
ablesen kann.
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Prof. Igor Sokolov
2005-02-14