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Allgemeine Eigenschaften der Bewegung in einem kugelsymmetrischen Feld.

Wir betrachten die SGl mit einem Hamilton-Operator

\begin{displaymath}
\hat{H}=-\frac{\hbar ^{2}}{2m}\Delta +U(r)
\end{displaymath}

mit $r=\sqrt{x^{2}+y^{2}+z^{2}}$. Vergleichen wir den Laplace-Operator in Kugelkoordinaten

\begin{displaymath}
\hat{H}=\frac{-\hbar ^{2}}{2m}\left[ \frac{1}{r^{2}}\frac{\p...
...\frac{\partial ^{2}}{\partial
\phi ^{2}}\right) \right] +U(r)
\end{displaymath}

mit einem aus unserer vorherigen Vorlesung

\begin{displaymath}
\mathbf{\hat{L}}^{2}=-\hbar ^{2}\left[ \frac{1}{\sin \theta ...
...2}\theta }\frac{\partial ^{2}}{\partial \phi ^{2}}%
\right] ,
\end{displaymath}

so merken wir, dass

\begin{displaymath}
\hat{H}=\frac{-\hbar ^{2}}{2m}\frac{1}{r^{2}}\frac{\partial ...
...l }{\partial r}+U(r)+\frac{1}{2mr^{2}}\mathbf{\hat{L}}%
^{2}.
\end{displaymath}

Der Hamilton-Operator ist eine Summe aus dem radialen Anteil, der winkelunabhängig ist, und $1/\left[ 2J(r)\right] \mathbf{\hat{L}}^{2}$ mit $J(r)=mr^{2}$ -Trägheitsmoment. Der Operator $\mathbf{\hat{L}}^{2}$ wirkt nur auf die Funktionen von $\theta $ und $\phi $, und hängt nicht von $r$ ab. Die SGl.

\begin{displaymath}
\hat{H}\psi =E\psi
\end{displaymath}

erlaubt dann die Variablentrennung: Wenn man annimmt, dass $\psi (r,\theta
,\phi )=F(r)W(\theta ,\phi )$ so erhält man

\begin{displaymath}
W(\theta ,\phi )\left[ \frac{-\hbar ^{2}}{2m}\frac{1}{r^{2}}...
...}}\mathbf{\hat{L}}^{2}W(\theta ,\phi )=EF(r)W(\theta ,\phi ),
\end{displaymath}

oder

\begin{displaymath}
-\frac{2mr^{2}}{F(r)}\left[ \frac{\hbar ^{2}}{2m}\frac{1}{r^...
...c{1}{W(\theta ,\phi )}\mathbf{\hat{L}}%
^{2}W(\theta ,\phi ).
\end{displaymath}

Die Lösung bei beliebigen $r,\theta $ and $\phi $ existiert nur dann, wenn beide Teile der Gl. konstant sind. Diese Lösung muss der natürlichen Randbedingungen genügen, d.h.

\begin{displaymath}
\int_{0}^{\infty }dr\int_{0}^{2\pi }d\phi \int_{0}^{\pi }d\t...
...ta \left\vert \psi (r,\theta ,\phi )\right\vert ^{2}<\infty .
\end{displaymath}

Die Lösungen für den Winkelanteil sind daher

\begin{displaymath}
Y_{lm}(\theta ,\phi );
\end{displaymath}

die Abhängigkeit der WF von $\theta $ and $\phi $ wird durch die Werte

\begin{displaymath}
L^{2}=\hbar ^{2}l(l+1),\quad l=0,1,2,...
\end{displaymath}

und

\begin{displaymath}
L_{z}=\hbar m,\quad m=0,\pm 1,\pm 2,...,\pm l.
\end{displaymath}

Der radiale Anteil der WF genügt dann der Gl.

\begin{displaymath}
-\frac{2mr^{2}}{F(r)}\left[ \frac{\hbar ^{2}}{2m}\frac{1}{r^...
...\right]
F(r)+2mr^{2}\left[ U(r)-E\right] -\hbar ^{2}l(l+1)=0.
\end{displaymath}

Führen wir $R(r)=rF(r)$ ein, so erhalten wir

\begin{displaymath}
-\frac{\hbar ^{2}}{2m}\frac{d^{2}}{dr^{2}}R+\left[ U(r)+\frac{\hbar
^{2}l(l+1)}{2mr^{2}}\right] =ER
\end{displaymath}

(die radiale SGl). Bei der qualitativen Untersuchung der Bewegung enspricht der Term $\hbar ^{2}l(l+1)/2mr^{2}$ der ''effektiven potentiellen Energie''.



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Prof. Igor Sokolov 2005-02-14